Die Ursprünge unseres Schützenvereins lassen sich leider nicht mehr rekonstruieren.
Es war vermutlich zur Zeit des spanisch-niederländischen Krieges. In den Niederlanden hatte die Reformation Fuß gefasst, weshalb der spanische König den Katholizismus mit Gewalt wieder in der damals spanischen Provinz durchsetzen wollte. Nationalgrenzen im heutigen Sinne gab es derzeit noch nicht und daher drangen immer wieder spanische Soldaten auf das damalige Gebiet des Bistums Münster, um die im Grenzgebiet liegenden Orte zu plündern. Um diesen Übergriffen nicht schutzlos ausgesetzt zu sein, wurden Bauernwehren gebildet, aus denen dann die heutigen Schützenvereine hervorgingen.

Das älteste Zeugnis der Bauernwehr in der Weiner ist eine noch erhaltene Königsplakette mit der Jahreszahl 1616. Dieses Jahr betrachten wir nun als unser Gründungsjahr.
Das heißt, unser Schützenverein wird im Jahr 2016 vierhundert Jahre alt!
Den Schützenverein Weiner mit seinem heutigen Vereinsbezirk gibt es aber erst ab 1910. Davor gab es drei Schützenvereine, die direkt aus den Bauernwehren entstanden. Das sind die Bereiche Herdingbrook, Telgterhoek und Weiner Esch. Diese Bezirke existieren noch heute als sogenannte „Geloags“, die in den nachbarschaftlichen Traditionen noch immer eine große Rolle spielen.
Im schon erwähnten Jahr 1910 entschlossen sich die alten Schützenvereine, sich zum heutigen Verein zusammen zu schließen und künftig die Traditionen gemeinsam zu erhalten. Der Beschluss dazu wurde beim Vereinswirt Albersmann, später Gaststätte Pieper gefasst. Im gleichen Jahr wurde dann auch das erste Schützenfest des Vereinsgefeiert.
Der Erste Weltkrieg unterbrach jedoch schon bald das Vereinsleben. Bereits 1922 wurde die 300-Jahr-Feier nachvollzogen, da das Jahr 1916 in die Kriegszeit fiel. Alle Schützenbrüder hatten laut Versammlungsbeschluss einheitliche Hüte zu tragen. Jubiläumskönigspaar wurden Franz Asbrock und Katharina Patte. Das letzte Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg fand 1939 beim Vereinswirt Bernhard Pliete statt. Königspaar wurde Bernhard Schultealbert und Maria Volbert. Wie im Ersten Weltkrieg wurden auch hier Pakete zu den Schützenbrüdern im Feld gesandt. Die erste Versammlung nach dem Zweiten Weltkrieg fand im Jahr 1947 bei Pliete statt. Dieses Fest fand im Oktober 1947 auf dem Hof des Schützenbruders Josef Schulze-Elfringhoff statt. Getränke waren noch nicht zu erwerben und jeder sorgte für sich selbst in Form von „Eigenheimer Balkenbrand“. 1950 wurde bereits ein Schützenfest für Juni desselben Jahres geplant. Im darauffolgenden Jahr wurde dann der Spielmannszug der Weiner Schützen als Bestandteil des Schützenvereins gegründet.
Am 30. Dezember 1956 wurde beschlossen, das Ehrenmal neu zu gestalten und zu erweitern. Die Finanzierung wurde durch Haussammlungen und Spenden sichergestellt. Am 18. Mai 1958 (Pfingsten) wurde das neue Denkmal eingeweiht.
Die große Anzahl an Namen, die auf dem Ehrenmal eingemeißelt werden mussten, führt den hohen Blutzoll vor Augen, den die Einwohner der Weiner zu leisten hatten, und mahnt jeden dazu, dass so etwas künftig nie wieder eintreten darf. Die Erinnerung und die Ermahnung daran gehört als fester Bestandteil zu jedem Schützenfest.

Heute hat der Verein nicht mehr die Verteidigung der Heimat zum Ziel sondern vielmehr, die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten und Tradition und Brauchtum zu pflegen und zu bewahren.
Der Schützenverein Weiner hat aktuell fast 300 Mitglieder und ist ein eingetragener Verein im Sinne des Vereinsrechts.